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Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche durch Rekruut für einen Job in Deutschland

Der Rekruut-Interviewprozess: Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung

Rekruut (R): Welchen Rat kannst du Kandidat:innen geben, die sich auf ein Vorstellungsgespräch als Pflegefachkraft vorbereiten möchten?
Yuliia (Y): Es ist normal, vor einem Vorstellungsgespräch nervös zu sein. Das ist verständlich und es erfordert eine extra große Portion Mut, für einen neuen Job in ein fremdes Land zu gehen. Es hilft, wenn man sich auf seine Ziele konzentriert und versucht, während des Interviews ruhig und besonnen zu bleiben. Damit das gelingt, macht es Sinn, sich im Voraus gut darauf vorzubereiten, wie man sich selbst sowie die für den Job relevanten Fähigkeiten und Erfahrungen präsentiert, und dies ein paar Mal vor dem Spiegel zu üben. Es gibt keine einheitlichen Standards, die erfüllt sein müssen, und daher keine richtigen oder falschen Antworten. Es hilft jedoch oft, die Perspektive zu wechseln und sich zu fragen: Warum sollte der Arbeitgeber gerade mich wählen? Das ermöglicht es dem Bewerber, sich auf seine Stärken und Fähigkeiten zu konzentrieren und diese im Interview besonders hervorzuheben. Ansonsten bleiben Sie cool – wenn Sie es bis zum Vorstellungsgespräch geschafft haben, haben Sie bereits 60% des Weges durch den Prozess gemeistert!

R: Welche Fragen sind typisch für ein Vorstellungsgespräch als Pflegekraft?
Y: Die Motivation ist oft sehr wichtig für Arbeitgeber. Das Heimatland für einen neuen Job zu verlassen, kann eine großartige Chance für den Mitarbeiter sowie den Arbeitgeber in Deutschland sein, bringt aber auch einige Hindernisse und Herausforderungen mit sich. Deshalb möchten sowohl Arbeitgeber als auch internationale Talente sicherstellen, dass es für beide Seiten gut passt. Fragen, warum ein Kandidat den Beruf gewählt hat und welche Aufgaben und Verantwortlichkeiten von dem Job in Deutschland erwartet werden, kommen oft im Gespräch auf. Andererseits fragen Bewerber:innen oft nach dem Verfahren bezüglich der weiteren Ausbildung und Anerkennung ihrer beruflichen Qualifikationen oder wie sie untergebracht werden.

R: Was kann man sonst noch tun, um das Vorstellungsgespräch erfolgreich zu meistern?
Y: Das Erscheinungsbild und gute Manieren sind besonders wichtig. Natürlich spielen Qualifikationen eine große Rolle, aber wenn man es schon zum Vorstellungsgespräch geschafft hat, ist es besonders wichtig, sich gut zu präsentieren und einen möglichst guten persönlichen Eindruck zu hinterlassen. Gesundheitsberufe haben mit kranken und geschwächten Menschen aller Altersgruppen zu tun. Ein freundlicher, offener und ruhiger Umgang ist daher sehr wichtig. Das Erscheinungsbild ist wichtig und Bewerber:innen sollten darauf achten, angemessen gekleidet zu sein. Selbst wenn das Gespräch nur virtuell stattfindet, kann das Äußere unbewusst in die Bewertung eines Kandidaten einfließen. Zu einem guten Auftritt gehören auch höfliche Umgangsformen. Dazu zählt zum Beispiel, während des Interviews nicht Kaugummi zu kauen, sich beim Interviewer für die Einladung zum Gespräch zu bedanken und sich angemessen zu verabschieden. Das Wichtigste ist jedoch, konzentriert zu bleiben, Fragen freundlich und präzise zu beantworten und sich so kompetent wie möglich zu präsentieren.

R: Tunesien ist für Rekruut ein Schlüsselland, wenn es um die Rekrutierung von Gesundheitsfachkräften geht. Welche Unterschiede gibt es bei der Rekrutierung zwischen Deutschland und Tunesien?
Y: In Tunesien wird viel Wert auf relevante Referenzen gelegt. Ein positives Empfehlungsschreiben kann manchmal eine schlechte Note oder zwei ausgleichen. Das liegt wahrscheinlich am starken Konkurrenzdruck. Der Wettbewerb ist hart und die Arbeitsplätze sind rar. Die Bewerber:innen stehen daher unter großem Druck und müssen neben den für den Beruf relevanten Soft- und Hard-Skills auch Stressresistenz und Resilienz bei der Jobsuche beweisen. In Deutschland ist der Arbeitsmarkt im Gesundheitswesen dagegen von einem großen Mangel an Fachkräften geprägt. Deutsche Arbeitgeber priorisieren daher bei der Auswahl neuer Mitarbeiter:innen tendenziell persönliche Eigenschaften und bieten ihrem Personal die Schulung on-the-job entsprechend ihren Bedürfnissen an.

R: Und zum Schluss, deine beste Anekdote über ein von Rekruut organisiertes Vorstellungsgespräch?
Y: Ein Vorstellungsgespräch werde ich noch lange in Erinnerung behalten. Das Interview verlief sehr gut, der Kandidat und die Arbeitgeberin hatten bis dahin einen fruchtbaren Austausch über arbeitsbezogene Fragen. Jedoch nahm das Gespräch eine unerwartete Richtung, als der Kandidat eine Frage ansprach, mit der weder ich noch der Arbeitgeber gerechnet hatten: Er fragte tatsächlich, ob er seine Katze mit nach Deutschland bringen könne. Lustigerweise hatte die Arbeitgeberin auch eine Katze. So drehte sich das Gespräch zum Schluss weniger darum, wie sich der Kandidat in der neuen Umgebung zurechtzufinden kann, sondern mehr um Empfehlungen für Katzenfutter und Kratzbäume.

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